1) Vorwort, Ersteindruck
2) technische Details, Bilder
3) Verarbeitung
4) Praxistauglichkeit: Office, Spiele, Multimedia, Bildqualität (AA, aF) sowie Benchmarks
5) Übertakten
6) Fazit
1) Vorwort, Ersteindruck
Bis vor wenigen Tagen saß ich noch an einem PC, in welchen eine 256 MB Radeon 9800 Pro werkelte. Nun aber habe ich die Radeon zurückgeschickt (FAG läßt grüßen), einfach um mal eine Geforce FX 5900 auszuprobieren.
Kurzerhand habe ich die Radeon 9800 Pro halt eingepackt und wieder zurück an norsk-it geschickt (was übrigens ohne Probleme klappte), den Rest meiner bestellten Hardware behielt ich natürlich. Für den Übergang gurkte ich mit einer unscharfen 32 MB Geforce 2 GTS rum, und "googelte" nach einer neuen günstigen Karte. Beim suchen stieß halt auf die besagte 256MB DDR-SDRAM Leadtek WinFast A350U-TDH256 myViVO (GeForceFX 5900 Ultra), und kaufte sie dann für etwa 355 Euro bei Mix-Computer. Zuzüglich Versand war ich um 366 Euro ärmer.
Zwei Tage nach der Bestellung war das Paket da, abholen konnte ich es aufgrund von Geldproblemen erst mit weiteren 2-3 Tagen Verzögerung. Kaum war ich zuhause, (zer)riß ich vor lauter Vorfreude den Karton. Es lachte mich sofort eine zerknüllte Rechnung, sowie ein nicht eingeschweißter Leadtek Karton an. Hm, Retourware? Mitnichten, nach genauerer Inspektion kam ich aufgrund vieler Indizien zum Schluß das es doch Neuware ist.
Der Einbau ging relativ problemlos vonstatten, etwas stutzig machte mich nur dieses enorm hohe Gewicht dieser "Kühlerkonstruktion". Auch fand ich die Außenmaße beunruhigend gigantisch, ich dachte schon beinahe die Karte würde nicht in mein ASUS P4P800 Deluxe passen... Jedenfalls lief der Einbau wie so ziemlich immer glatt, und ich schaltete den Rechner ein. Dann erst mal ein Schockmoment, die beiden Lüfter surrten (hochfrequent) erheblich lauter los als es der ATi-Lüfter tat. Na denn, das wahr wohl nichts mit Silent.
2) technische Details, Bilder
- NVIDIA GeForce FX 5900 Ultra (NV35) GPU
- CineFX II Engine
- Intellisample Technology HCT
- nView Multi-display Technology
- Digital Vibrance Control (DVC)
- Unified Driver Architecture (UDA)
- unterstützt bis zu AGP 8X Datenübertragung
- Strukturbreite: 0.13 Micron
- 1.3 Milliarde Texels/sec Füllrate
- 256 Bit GPU
- Speicher-Interface: 256 Bit (unterteilt in 4x64 Bit)
- Speicher-Bandbreite: 27.2 GB/sec
- Füllrate: 3.6 Milliarde Texels/sec
- 338 Millionen Dreicke/ Sekunde
- GPU-Taktfrequenz: 450 Mhz
- Speichertakt: 425 MHz (virtuelle 850 Mhz)
- Pixel pro Takt: 4 (8)
- Textureinheiten: 2 (1)
- RAMDAC: 400 MHz
- DirectX9 und OpenGL 1.4 konform
- Hochgeschwindigkeits und Hochpräzisions 3D Rendering-Engine
- VGA Anschluß
- DVI Anschluß für eine Auflösung bis zu 1600x1200
- TV-Out Anschluß für eine Auflösung bis zu 1024x768
- Hardware MPEG-2 Decoder
- Vivid NTSC/PAL TV-Out unterstützung mit Flickerfilter
Software Bundle:
- Ulead Video studio SE DVD
- Ulead cool 3D SE
- WinFast PVR
- WinFastDVD
- WinFox II
- Cult 3D
- Coloreal Embedded
- Coloreal Visual
- Coloreal Bright
- Gun Metal (Hinweis: Scheißspiel)
- Big Mutha Truckers (Hinweis: noch beschißerenes Spiel)
3) Verarbeitung
Die Karte macht einen überaus stabilen, schweren und monströsen Eindruck wenn man sie denn in der Hand hält. Vom Gewicht her ähnlich wie eine volle 0,7 l Flasche. Der Grafikkartenmantel ist aus Alu, der innere Kühlkörper aus Kupfer und Alu. Der Stromanschluß ist auf der Slotblech-gegenüberliegenden Seite. Den etwas zu kurz geratenem Kabel- und Adaptersatz denn es noch mit dazu gibt, ist durchschnittliche Allerweltsware. Die Lüfter sind wie schon oben erwähnt zu laut (durch eine vermutlich schnelle Umdrehungszahl), und scheinen trotz Hardware-Monitoring nicht geregelt zu werden. Alles in allem solide und ordentlich verarbeitet.
4) Praxistauglichkeit Office, Spiele und Multimedia sowie Benchmarks
Das Bild gibt die Karte bei mir über den DVI-Ausgang aus, welches mich in 1280x1024@60hz auf meinen 17" CTX S730G TFT anlacht.
Office: Im Officebetrieb gibt es keine Probleme, 2D ist sauschnell. Das Bild ist gestochen scharf. Den Desktop kann ich problemlos stauchen, skalieren, rotieren, etc.
Multimedia: Den TV-Eingang kann ich mangels passenden Gerätes leider nicht testen, dafür aber den TV-Out. Das Bild sieht normal durschnittlich aus, verbaut wurde ein Philips 7108A Encoder Chip. Die Kabel finde ich teilweise etwas zu kurz geraten...
Bildqualität: Das Anti-Antialiasing sieht eine ganze Ecke schlechter aus. 4xAA kann man mit dem 2xAA der Radeon 9500/9600/9700/9800 Serie vergleichen. Beim benutzten 53.03 ForceWare Treiber sah ich auf einigen Maps bezüglich des tri-aF unschöne Übergänge, besonders stark in BF1942 wenn man über Gras fliegt oder auf dem Flugzeugträger steht und die weiße Linie sieht. Screenshots bezüglich dessen kann ich nicht mehr machen, die Karte habe ich längst aus Unzufriedenheit verkauft.
Spiele/ Benchmarks: In Spielen bemerkte ich soweit keine Kompatibilitäts-Probleme, bis auf das ich in BF1942 des öfteren unvermittelt auf den Desktop zurückgeworfen wurde. Der 3D Mark 2000 zeiget leichte Abnormalitäten beim Wasserbecken (Wellen waren hoch und spitz). Benchmarks kann ich leider auch keine mehr nachreichen, die Karte ich wie ich schon sagt verkauft. Sie liegt soweit ich das durch meine Spieletests beurteilen kann ohne AA und aF mit einer Radeon 9800 Pro gleichauf bzw. noch ein Stückchen davor, setzt man allerdings auf 4xAA und 8xtri-aF bricht sie gewaltig ein (bis zu 10-20% langsamer als eine vergleichbare Radeon). Insbesondere neuere Spiele, die sowieso von allen mehr brauchen (Speicherbandbreite und Füllrate), macht sich dies in den von mir bevorzugten höheren Auflösungen mit obigen Einstellungen negativ bemerkbar.
5) Übertakten
Mit der Standardkühlung ließ sich die Grafikkarte erstaunlich weit übertakten. Die Karte ist normalerweise mit 450/425 (effektive 850) Mhz getaktet, ohne weiteres habe ich sie fehlerfrei und erfolgreich auf 490/470 (effektive 940) Mhz übertakten können. In grafiklastigen Spielen bringt dies eine Performanceplus von etwa durchschittlich 5-12%.
6) Fazit
Alles in allem sind die Geforce FX Karten doch gar nicht einmal so schlecht wie allerorts behauptet wird. Aber die Behauptung mancher nVIDIA'ner, das die tri-aF Optimierung nicht/ kaum auffällt muß ich klar widersprechen. Ich mein, ich bin kein 3D-Guru und auch nicht gerade pingelig in Bezug auf Bildqualität, aber dieser scheiß (entschuldigt meine Ausdruckweise) ist klar sichtbar! Sieht man davon und der überaus hohen Lautstärke meiner Karte ab, erhält man für das Geld eine überaus ausgeglichene Karte mit ein paar netten VIVO-Features. Kaufen würde ich sie mir allerdings sicherlich nicht wieder, der Auflug ins Feindlager hat sich aus meiner Sicht nicht so gelohnt.
Im kurzen, was ich toll und nicht so toll finde:
positiv
+ Geschwindigkeit ohne sehr hohe Qualitätseinstellungen
+ VIVO-Features
+ Preis-/ Leistung
+ Übertaktbarkeit
negativ
- schwache DX9 Shaderleistung (in "Tomb Raider: The Angel of Darkness, bei Halo gehen beide Hersteller-GPU's voll in die Knie)
- tri-aF mit neueren Treibern, Banding extrem sichtbar
- Lautstärke der Lüfter (etwa 60 db, 7,7 sone)
- Karte ist sehr groß und wird ziemlich heiß im 3D-Betrieb
- enormer Geschwindigkeiteinbruch ab 4x(S) AA
- das AA kann nicht mit dem von ATi mithalten
Abschließend würde ich der Karte die Schulnote 2,3 geben. Mit zum Kaufzeitpunkt etwa 366 Euro (inkl. Versand) ist sie gegenüber einer vergleichbar schnellen Radeon 9800 Pro klar einen Tick zu teuer (und das obwohl es die günstigste Karte war).